Sonntag, Oktober 30, 2005

OJT überstanden

Hurra, das Training ist beendet!! Heute (Samstag) war offiziell mein erster richtiger Arbeitstag, aber tatsächlich mußte ich nur vier Stunden anstelle von acht unterrichten und hatte noch jede Menge Vorbereitungszeit. Und auch wenn ich jetzt wirklich alles alleine machen mußte, hat André doch ab und an vorbeigeschaut und nach dem rechten gesehen.

Donnerstag (dritter Tag OJT) hatte ich wieder einige Stunden und zu Beginn eine weitere „observation“, allerdings live. Ich habe also keine Aufzeichnung vorgespielt bekommen, sondern habe einem Kollegen (Sven) zugesehen, ich war eingeloggt in das System, war aber für die anderen weder zu sehen noch zu hören. Ich habe sehr aufmerksam zugesehen und besonders auf den Language Input (LI), den längsten Teil der Stunde, geachtet, weil das mein größter Schwachpunkt war. Ich habe die Schüler in diesem Teil zu wenig sprechen lassen und statt dessen die meisten neuen Phrasen und Wörter selbst gesagt und sie einfach nachsprechen lassen. Also habe ich bei Sven ganz genau zugesehen, wie er das gemacht hat und mich anschließend bemüht, es zumindest ähnlich zumachen.

Was mir auch ganz gut gelungen ist. Am Ende des Tages hat André mir eine Art Zeugnis gegeben, in dem jeder einzelne Aspekt der Arbeit benotet und kommentiert wurde. Es gibt fünf Noten, und weil bei Nova alles auf Englisch läuft, wird mit Buchstaben benotet. Harry-Potter-Leser werden das System kennen (aber „T“ für „Troll“ gibt es hier natürlich nicht!!).

Die beste Note ist „E“ und steht für „excellent“, dann kommen „G“ (good), „S“ (satisfactory), „B“ (basic) und schließlich „W“ (weak). Ich habe zweimal die Note „W“ bekommen, für „Awareness of students needs“ und „Student file comments“. Das ist normal, diese Noten bekommt jeder am Anfang, denn das ist eine Sache der Erfahrung. Viermal „B“, fünfmal „S“ und sogar zweimal „G“, für „Lesson enjoyment“ (ich bin freundlich zu den Schülern/Kunden, die fühlen sich wohl) und „Self-analysis“ (weil ich mich – sagt André – während des Trainings enorm gesteigert habe und mich immer bemüht habe, Kritik und Anregungen umzusetzen).

Da kann ich anscheinend echt stolz drauf sein, denn abends, als wir alle fertig waren, haben wir Trainees uns bei „Murphys“ getroffen, einem Irish Pub in der Nähe des MMC, um die Tatsache zu feiern, das Training überstanden zu haben. Jedenfalls haben wir dann irgendwann auch angefangen, unsere Ergebnisse zu vergleichen, und da stellte sich heraus, daß ich die einzige aus der Gruppe war, die ein „G“ bekommen hat. Ich hatte den anderen gegenüber aber auch den großen Vorteil, den Trainer für mich alleine zu haben, alle anderen wurden in Zweier- oder sogar Dreiergruppen trainiert.

Als ich heute zur Arbeit kam, mußte ich zuerst einen kleinen Multiple-choice-Test machen, in dem noch einmal abgefragt wurde, ob ich auch weiß, wie ich mit der Technik umzugehen habe und wie ich mich verhalten soll, wenn etwas mal nicht so funktioniert wie es eigentlich sollte. Dreißig Fragen, 88 % richtig (scheint wieder ein ziemlich gutes Ergebnis gewesen zu sein). Allerdings: das war ja nur die Theorie. In der Praxis habe ich mich heute wirklich dämlich angestellt: das Headset falsch angeschlossen (das Kabel für das Mikro in den Stecker für Kopfhörer und umgekehrt), mich einmal zu spät in die Kameraverbindung eingewählt (30 Sekunden vor Beginn der Stunde – das ist entschieden zu wenig, denn wenn die Verbindung steht, kommt erst ein nerviger kleiner Nova-Werbefilm, den man einfach nicht stoppen kann, und währenddessen saß mein Schüler (es war eine Einzelstunde) hilflos vor dem Bildschirm und rief „Hallo! Hallo!“ – peinlich, peinlich...). Ich war wohl einfach nervös, jetzt, wo André nicht mehr danebenstand oder zumindest von einer anderen Bude aus zusah und mir im Zweifelsfall helfen konnte. Meine Stunden am Donnerstag liefen irgendwie auch besser. Na ja, im Verlauf der nächsten Woche habe ich ja jede Menge Zeit, mich an das ganze zu gewöhnen. Ich wird’s schon schaffen.

2 Kommentare:

Andreas hat gesagt…

Das Lehr- bzw. Lernsystem hört sich irgendwie ungewöhnlich an :-o Ich drücke Dir die Daumen, dass sich die Noten *noch weiter* verbessern! :-)

Grüße aus der Heimat ...

Ute hat gesagt…

Vielen Dank!!
Und viele Grüße aus der Fremde in die alte Heimat!